Burgruine Ebersberg
Hoch über der Ortschaft Zell
südlich von Knetzgau und Sand am Main liegt die Ruine Ebersberg. Die kleine
Burganlage befindet sich auf einem schmalen und nach drei Seiten steil
abfallenden mit Wein bewachsenen Bergkegel.
Von der Burg selbst sind nur
wenige Außenmauerreste noch vorhanden. Der ehemalige Burghof ist heute ein
Hochplateau und dient als Aussichtspunkt bis tief in die voraus liegende Ebene
des Steigerwaldes hinein.

Letzte größere Mauerreste der
Ebersburg
Bild © W. Holzheimer 2002
Geschichte der Burgruine Ebersberg
800
etwa zurzeit des Frankenreiches befindet sich auf dem Bergkegel ein Wachturm mit
Steinsockel und Holzaufbau zur Sicherung der Straße von Bamberg nach
Schweinfurt.
1115 erbaut Bischof Otto von Bamberg eine „Feste
Burg“ als Amtsitz für den ausgedehnten bischöflichen Besitzes um
Zell auf dem Ebersberg. Die Burg dient als Ministerialburg, ihr oblag auch die
niedere Gerichtsbarkeit für Zell.
1525 wird die Burg im Bauernkrieg teilzerstört,
danach aber wieder aufgebaut.
1634 Endgültige Zerstörung der Burg durch die
Schweden im Dreißigjährigen Krieg
1800 die noch erhaltenen Mauerreste der Burg dienen in den folgenden
Jahrzehnten großteils als Steinbruch.
1972 wird die sagenumwogene Burg durch den
Naturpark Steigerwald zum Aussichtspunkt ausgestattet mit einem bequemen
Zugangsweg.
Der Weg zur Ruine Ebersberg:
Gelegen im Landkreis Hassberge
Nächste Ortschaft:
Zell bei Knetzgau > Nächster größerer Ort: Hassfurt
Zugang: In der
Hauptstraße von Zell führt in der Nähe der Dorfkirche ein schmaler grob
asphaltierter Weg steil hinauf zur Burgruine. Spätestens in der Nähe des
Wanderhäuschens am oberen Ende der Weinberge sollte man sein Auto abstellen,
dann noch etwa 5 Minuten zu Fuß.
Sage vom Ebersberg
(Auszug aus
Mainlandsagen von Ludwig Beckstein 1853)
In einer Abdachung des
Ebersberges im Rhöngebirge ist ein kleiner Moorfleck. Aus diesem kommen
vornehmlich zu Adventszeit und in den zwölf Nächten, große gespenstige
Feuermänner, mit Wehr und Waffen; diese Gestalten kämpfen so heftig miteinander,
das man sie in den nahen Höfen, welche am Fuß des Berges liegen, deutlich das
Schwertgeklirr vernimmt. Dieser Kampf dauert vom Einbruch der Nacht bis tief in
dieselbige, ja oft bis in die Morgendämmerung und bis zum Hahnenschrei.
Gewöhnlich ziehen sich die streitenden Flammengestalten allmählich bis zur Ruine
Ebersberg und den zerfallenen Türmen hinauf, wo sie endlich, immer heftiger
fechtend, in dem einen offenstehenden Turme mit fürchterlichen Geprassel
verschwinden. Die Umwohner sagen, dass es die noch unerlösten Geister der Ritter
seien, die in wilden Kämpfen um die Burg und bei deren Verteidigung erschlagen
worden und gefallen sind.
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