........

 Burgruinen in Franken, Deutschland und Frankreich - Spezialseite Würzburg 
 

Schlossruine Wässerndorf

Abseits von großen Verkehrswegen liegt im Süden des Landkreises Kitzingen der kleine Ort Wässerndorf. Über dem Dorf liegt auf einem Hügel ein altes Schloss  im Dornröschenschlaf versunken. Es ist eine Ruine mit besonderer Geschichte.

Das auch heute noch sehr wehrhaft wirkende Schloss wurde in den letzten Kriegstagen 1945 zerstört. Ein gewaltiger Graben umgibt die nahezu quadratische Anlage. Im steil abfallenden Schlossgraben und auch im Vorgelände hat sich seit Kriegsende ein dichtes Unterholz entwickelt. Durch das Dickicht führt über dem tiefen Wall ein kleiner Trampelpfad kreisrund um die Schlossruine.

Ins Innere gelangt man leider nicht, ein stark verwittertes Schild des ehemaligen Besitzers warnt am Torbau davor einzutreten. Das Tor ist verriegelt und so bleibt einem notgedrungen nur der Blick durch einige Türspalten.

Aber auch von außen gibt es ja genug zu sehen: Vier hohe mächtige Wohnhausgiebel, die ausgebrannte Kapelle, vier kleinere Rundtürme, von denen zwei sogar noch mit Dächern erhalten sind. Teile des Schlosses waren aus Holz im Fachwerkstil erbaut und so wurde damals alles schnell ein Raub der Flammen.

Die neuen Schlossherren versuchen hier und da durch Rückschnitt der Verwilderung Herr zu werden, doch der Kampf  gegen die Kräfte der Natur scheint aussichtslos. Auf den Betrachter indessen wirkt die romantische Schlossruine wie ein Bildnis aus einem Märchenbuch.

Wer dennoch einmal ins Schlossinnere hinein will, sollte am "Tag des offenen Denkmals" im September kommen, dann ist das Schloss geöffnet und es werden sogar Führungen angeboten durch den Schlossruinen-Verein.

.

Blick über den Burggraben im Frühjahr 2002

Bilder © W. Holzheimer 2002 - 2007
 

 

Geschichte der Ruine Wässerndorfer Schloss


1168 Baubeginn und mehr....

1250 etwa Bau der Wässerndorfer Burg durch die Seinsheimer
1502 werden die Schwarzenberger neuer Besitzer der Burg
1550 Umbau der Burg zum Wasserschloss
1910 etwa wird die Familie von Plönitz neuer Besitzer des Schlosses.
1945 Am 5. April wird das Schloss von den Amerikanischen Besatzungstruppen in Brand gesteckt, weil angeblich aus dem Schloss heraus auf einem Soldaten geschossen wurde. Zwei Wochen wütete der Brand, zwei Bauern, die ihn löschen wollten wurden von den Amerikanern erschossen. Alles Hab und Gut der Schlossherren verbrannte und nicht nur das, viele der umliegenden Gemeinden hatten hierher Kunstgegenstände in die vermeintliche Sicherheit gebracht, selbst das Würzburger Staatsarchiv hatte hierher ausgelagert, doch alles wurde ein Raub der Flammen.
Nach 1945 Die Freiherrn von Pölnitz beginnen mit der Räumung des Schuttes, aber für einen Wiederaufbau des Schlosses fehlen die finanziellen Mittel, sie schenken deshalb das Schloss  dem bayerischen Staat.
1982 wurde die Ruine an einem Privatmann verkauft. Dieser wollte es als Freizeithotel ausbauen, gab aber den nicht zu finanzierenden Plan schnell auf und verschenkte die Schlossruine an einem Garten- und Landschaftsarchitekten.

 


Der Weg zur Ruine Wässerdorfer Schloss:


Gelegen im Landkreis Kitzingen

Von  Marktbreit kommend Richtung Iffigheim und Seinsheim fahren. Dann die Straße nach Wässerdorf. Die vier Mauergiebel sind weithin sichtbar, am besten in der Nähe der Schlossbergstrasse parken.

 

Links.

Die Wässerndorfer - Schlossverein

 

 
© W. Holzheimer 2001 - 2011