........

 Burgruinen in Franken, Deutschland und Frankreich - Spezialseite Würzburg 
 

Burgruine Hohenlandsberg

Die Ruine liegt im Grenzgebiet zwischen Unterfranken und Mittelfranken, Nähe Seinsheim bzw. Uffenheim.
Wer vom noch unterfränkischen Schloss Frankenberg den Burgenwanderweg entlang geht stößt nach einer Stunde Fußmarsch tief im Steigerwald bereits in mittelfränkischen Gefilden auf die ehemals berüchtigte Raubritterburg Hohenlandsberg. Die verträumte und  wildromantisch gelegene Ruine erhebt sich in 500 Meter Höhe auf dem gleichnamigen Berg mitten im Wald.

Die Burg ist wohl einer der außergewöhnlichsten Burgenbauten Frankens. Mehr schon Festung als Burg, war sie von einem hohen Umfassungsmauern durchsetzt mit Abwehrtürmen und Wällen umgeben. In der Mitte im Burgenhof befand sich nicht etwa wie sonst üblich ein Bergfried, sondern hier stand einst ein gewaltiger quadratischer Palas, dessen vier Ecken zusätzlich mit jeweils einen Rundturm bewehrt waren.

Heute ist von all dem kaum noch etwas zu sehen. Vorhanden ist noch der Burgwall. Um in das Innere der Burg zu kommen muss man durch den halbverschütteten Eingang des ehemaligen Torbaues gehen. Vorhanden sind auch noch einige Gewölbe und der Burgkeller, der nun Fledermäusen als Winterquartier dient. Rings um den Burgwall sieht man noch einiges an Grundmauerresten die aber durch den mächtigen Baumbewuchs langsam zersetzt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Burgeneingangs sind noch Reste eines viereckigen Außenturmes zu sehen. In der Mitte auf dem ehemaligen Burghof liegen noch viele Trümmer und Steine des bewehrten Wohnbaues der hier stand.

Etwa 200 Meter vor der Ruine kann man einen eingezäunten riesigen Steinbruch finden. Hier wurden die Steine herausgehauen aus denen die Burg ehemals erbaut wurde. Die Burgruine ist sicher nicht unbedingt besonders sehenswert, durch seine große noch vorhandene Bausubstanz, aber die einmalig schöne Lage und die völlige Abgeschiedenheit inmitten der Natur entschädigen das allemal.

.

Der Eingang ins Innere der Burg

Bilder © W. Holzheimer 2003

 

 

Geschichte der Burgruine Hohenlandsberg

1240 etwa wird die Burg durch das Adelsgeschlecht der von Hohenlohe erbaut.
1435 gelangt sie in den Besitz der Seinsheim-Schwarzenberg
1511 – 1524 wird die Burg von Grund auf neu erbaut und befestigt.
1546 wird über die Burgherren von Schwarzenberg, die Anhänger der evangelischen Lehre waren, die Reichsacht verhängt. Die Burg sollte daraufhin enteignet werden.
1552 wird die Reichsacht aufgehoben, doch die von Schwarzenberg verzögerten die Räumung. Ihrem Burghauptmann Stöcklein gaben sie den Befehl die umliegenden Ortschaften und Burgen (Hohenkottenheim, Frankenberg) zu brandschatzen und auszurauben. Die Burg war nun ein bedeutender Stützpunkt im Markgrafenkrieg, mit bis zu 400 Mann Besatzung.
1554 die Bistümer Würzburg und Bamberg schlossen sich zusammen mit den Reichsstädten Nürnberg und Windsheim und zogen mit einem Heer zum Hohenlandsberg. Am 5. April wurde die Burg drei Tage lang mit Geschützen salvenmäßig beschossen bis alles in Brand stand, dann wurde die Burg gestürmt, die einst als uneinnehmbar galt. Wenige Tage später wurde die Burg dann durch Sprengung vollends geschliffen.
1910 etwa wurden Grabungen in der Ruine vorgenommen, mit dem Ziel den Schatz zu finden, der aber wohl nur im Volksmund über Jahrhunderte existierte. Die Grabungen brachten  keinen Erfolg, denn es war zu gefährlich in die unterirdischen Gänge und Gewölbe tiefer vorzudringen.

 


Der Weg zur Burgruine Hohenlandsberg:


Gelegen im Landkreis Neustadt Aisch

Am besten am Schloss Frankenberg (ehemals Burg Vorderfrankenberg) parken. Dann den beschilderten Burgenwanderweg entlang gehen (Fußmarsch ca. 60 - 90 Minuten) Ein anderer Weg führt von der Ortschaft Reusch zur Ruine, auch hier den beschilderten Wanderweg folgen

 
© W. Holzheimer 2001 - 2011